Winzer

Im Zusammenspiel mit Boden, Pflanzen und den Naturgewalten durch die eigene Arbeit Geschmack zu kreieren – das hat was!

Ich vergleiche das Winzern immer mit einem „Kochprozess“ der ein bis zwei Jahre lang dauert. Ein guter „Küchenchef“ verfolgt vom Rebschnitt bis in die Flasche eine klare Geschmacksvorstellung und bringt diese Vision mit den Eigenheiten eines Jahrgangs in optimalen Einklang.

Der Körner und das neue feine Weingut:

Auf einer Gesamtfläche von einem Hektar, ergänzt durch einen gepflegten alten Weinkeller, finde ich perfekte Bedingungen, um önologische Ideen umzusetzen. Meine Frau Christiane schätzt die Arbeit an der Pflanze und in der Natur genauso wie ich. Das gibt uns die Möglichkeit, gemeinsam immer wieder ein paar Stunden Frischluft zu tanken und dieses Stückchen Kulturland mit Freude an der Sache weiter zu entwickeln.

Der besondere Weingarten…

Unser „Sandl“, ist eine Subriede des Falkensteiner Rosenbergs. Diese uralte Riede, versehen mit einem eigenen Gesetzbuch, dem Bergtaiding Büchl aus 1309, ist klein parzelliert und bietet die Möglichkeit individuelle Teilstücke zu bewirtschaften. Unser Weinberg besteht aus vier Parzellen, die durch Höhenunterschiede und Böschungen abgeteilt sind:

Ein Steilhang mit Blick nach Südwesten, ist mit einem alten Gemischten Satz bepflanzt, der gute 50 Jahre am Buckel hat. Er wird ständig ergänzt und bietet auch die Plattform für manche Sortenversuche. Hier geht Terroircharakter vor Sortentypus. Der Wein besticht mit dezenter Frucht, strukturiertem Körper und salzigem Abgang. Mittelkräftig und sehr trinkig ist er ein besonders schöner Speisenbegleiter.

Am Fuß des Steilhanges liegen zwei Terrassen, mit Böschungen geschützt und präzise nach Süden ausgerichtet. Die obere Terrasse kam jüngst dazu, liegt derzeit brach und wird mit Begrünungsmischungen und Hühnermist zur Auspflanzung vorbereitet.

Daneben liegt der erste Weingarten, den ich von meiner Großmutter geerbt und selbst ausgepflanzt habe, ein Weißburgunder der das Flaggschiff meiner Winzerei darstellt. Der gut drainierte und magere Boden ermöglicht Jahr für Jahr, die Trauben voll ausreifen zu lassen. Ein idealer Platz um mit den alten Stöcken vollen Terroircharakter rüber zu bringen.

Die Kuppe des Steilhangs wird oben am Weinberg flach und dort steht der kleine Rotweingarten, ebenfalls über fünfzig und hauptsächlich aus Zweigelt- und Burgunder-Reben bestehend. Hier gedeiht ein „Field Blend“ in burgundischer Stilistik. Nicht zu schwer, fassausgebaut, würzig, strukturiert, mit tiefer Frucht und in der Jugend ein wenig ruppig – das gehört so!

… und ein besonderer Keller:

Der historische Keller ist knappe 100 Jahre alt - die Möglichkeiten die er bietet sind in vielen Belangen aber durchaus zeitgeistig. Ganz im Sinne heutiger Anforderungen zu den Themen Nachhaltigkeit und Energieeinsparung wird hier die Kraft der Natur genutzt.

Die alten Ziegelwände des Gewölbes sorgen für perfekte Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Sie halten die Umgebung der kleinen Edelstahl-Tanks und Fässer das ganze Jahr über auf 11 Grad Celsius - der langjährigen Jahresdurchschnittstemperatur, die 5 m unter der Oberfläche vorherrscht.