Vorurteile gegen griechischen Wein sind Schnee von gestern!

Wer nach Strategien gegen den Klimawandel sucht, findet oft die besten Antworten in südlichen Breitengraden. Dort wo Winzer schon vorauseilend Lösungen gefunden haben, die oft zu unglaublichen Ergebnissen führen. Auf Kreta haben wir ein beeindruckendes Beispiel gefunden.

Diamantakos – ein junges Weingut, gegründet 2006 von drei Brüdern: Einer macht den Wein, einer checkt die Arbeit im Weingarten und einer das Management. Der Fokus liegt ganz klar auf traditionellen kretischen und griechischen Sorten. Chardonnay? Wird ausgerissen. Assyrtiko kommt rein. Konsequenz statt Klimaklage.

Die Weingärten liegen auf 450–700 Metern Höhe, meist nordostseitig – also eher Sonnenliege mit Halbschatten als Südbalkon. Die Reben wachsen frei hängend in Y-Erziehung, beschattet vom eigenen Blätterdach. Die Böden sind karg, kalkhaltig, durchzogen von Fossilien – da freut sich nicht jeder Rebstock, aber der Wein sagt Danke.

Die Weißweine: Mineralisch, klar terroirgeprägt, manche erstaunlich saftig. Besonders in der Cuvée mit Malvasia entsteht ein spannendes Aromenspiel – apfelfruchtig, irgendwo zwischen Muskateller und Traminer - ein herrliches Trinkvergnügen.

Und das Beste: keine Niete (!) dabei. Alle Weine mit durchgängig hoher Qualität, spannender Säurestruktur und einem individuellem Ausdruck. Der klassisch ausgebaute Assyrtiko erinnert in Blindverkostungen verdächtig oft an Chablis – was für ein Kompliment. Preis-Leistung? Schwer zu toppen.

Fazit: Wer noch denkt, griechischer Wein ist süßlicher Imiglykos und läuft in Tavernen in 1/2 Liter Karaffen, darf jetzt umdenken. Vorurteile sind Schnee von gestern! Weingüter wie Diamantakos haben Vorbildfunktion – gerade für den oft klagenden Norden. Sie zeigen, was möglich ist, wenn man konsequent denkt und arbeitet.

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